Wie ich auf den Esel kam ...

... das werde ich oft gefragt. Nun, das ist eine etwas längere Geschichte ...

Ich habe mich schon seit frühester Kindheit für Tiere begeistert; bin ich doch auf einem Resthof mit Pferden, Hühnern, Enten, Hunden, Katzen, Schweinen 
und anderen 2- und 4-Beinern aufgewachsen. Tiere gehörten für mich also schon immer zum Leben dazu. 

Nach einem Praktikum bei einer Tierärztin stellte ich für mich fest, dass diese alleinige „Schulmedizinische Behandlung“ der Tiere nicht zu meinem persönlichen Verständnis von tatsächlicher Heilung beiträgt. Diese Erkenntnis führte mich schlussendlich zu einer Ausbildung in der Tierheilkunde und wurde Tierheilpraktikerin.
Eine Selbstständigkeit in diesem Bereich kam damals allerdings noch nicht für mich in Frage. Da ich die Nähe zu den Tieren aber nicht missen wollte, wurde ich stellvertretende Restaurantleitung im Tierpark Arche Warder - die perfekte Kombination zwischen Nähe zu Tieren und meiner geliebten Gastronomie!
Denn die Gastronomie bot mir u. a. die Möglichkeit, meiner anderen Leidenschaft, dem Beobachten von Verhalten und Erleben der "Spezies" Mensch, nachzukommen.
Ich holte also mein Abitur nach und studierte Psychologie in Kiel. Von 2017 bis Ende 2020 war ich als Diplom Psychologin in der psychosomatischen Rehabilitation in Bad Segeberg tätig. Seit 2017 bin ich außerdem in Ausbildung zur Psychotherapeutin mit tiefenpsychologischer Ausrichtung. Ich möchte zunehmend auch die Esel in die therapeutischen Prozesse mit einbeziehen und bilde mich dafür kontinuierlich fort.

Mein privater Kontakt zu Tieren blieb trotz aller beruflichen Veränderungen immer sehr eng.
Und wie sich die Wege manchmal so ebnen, eröffnete meine sehr gute Freundin Annika einen tollen Ponyhof auf dem Resthof, auf dem ich aufgewachsen bin. So etablierten sich auf meinem „Heimathof“ die vielen Ponys, die ich mir in der Kindheit so gewünscht habe. Und eben dort stehen auch die beiden Esel Fritz und Rosi, welche ursprünglich für eine Art Streichelzoo und pädagogische Zwecke angeschafft wurden. Da so ein Esel aber auch viel Aufmerksamkeit braucht und es kaum zu schaffen ist, dem neben den Ponys, Pferden und all den anderen Tieren gerecht zu werden, fragte sie mich vor einiger Zeit, ob ich nicht Lust hätte mal etwas mit den Eseln zu machen.

Die Idee des Eselwanderns war geboren.

Ich begann mich zu informieren und in der Eselhaltung und -ausbildung fortzubilden. Von da an bin ich absoluter Esel-Fan!

Die Tiere haben so ein wunderbares Wesen und Gemüt, können uns so viele unserer eigenen Stärken und Schwächen aufzeigen und sind dennoch liebevoll, verschmust und 
motiviert immer wieder Neues zu probieren und zu erleben. Man muss sie einfach liebhaben. 

Im Mai 2021 habe ich einen Workshop bei Judith Schmidt in der Eifel besucht zum Einsatz von Eseln und Ziegen in tiergestützten Interventionen. Das hat mich bestärkt, diesen Weg weiter zu verfolgen und zukünftig auch ein Augenmerk auf Ziegen zu legen. 
Im April 2021 startete meine Ausbildung zum pferdegestützten Coach. Im September 2021 habe ich diese abgeschlossen. Es zeigte sich, wie vermutet, dass sich das gelernte nicht eins zu eins auf die eselgestützte Arbeit umsetzen lässt, da Esel einfach ganz andere Persönlichkeiten sind als Pferde. Darum begann ich praktisch zu üben und "an den Esel angepasste Coachings" anzubieten. Zuerst mit ein paar Bekannten, nun auch für andere interessierte Personen. 


Nun möchte ich meine Begeisterung für diese tollen Begleiter und "Therapeuten" gerne weitergeben und dabei aber meinen erlernten Beruf nicht ganz aus den Augen verlieren. Darum kam schnell die Idee von der Kombination "Esel und Achtsamkeit", welche, insbesondere in unserer heutigen schnelllebigen Zeit, großartig und passend zu sein scheint.

Esel haben etwas Traditionelles und damit auch etwas Bekanntes, was Sicherheit vermitteln kann (so hat einer z. B. auch schon in der Bibel eine „tragende Rolle“ gespielt). Sie sind seit vielen Jahrhunderten treue Begleiter der Menschen, vielleicht manchmal fast zu treu, denn sie werden leider bis heute noch oftmals ausgenutzt oder missverstanden. 

Aber ich schweife ab, denn hier soll es ja um mich gehen … 
Aber mittlerweile kann ich mir ein Leben ohne Esel kaum noch vorstellen, also gehören sie irgendwie zu mir 

Kurze Entspannung beim Wandern - Yenna relaxt mit Fritz und Rosi